Konzert zum Bauernsonntag – eine Darbietung der Extraklasse

Das Programm des Konzertes zum Bauernsonntag der Bürgerkapelle Tramin machte neugierig und versprach einen spannenden und abwechslungsreichen Blasmusikabend. Dies in Kombination mit sehr guten Leistungen der Musikantinnen und Musikanten, sowie den Einlagen der Solisten, führte zum großen Erfolg des diesjährigen Bauernsonntagskonzertes, welches am Sonntag, 04. Februar um 18 Uhr in der Raiffeisen-Sporthalle von Tramin stattfand. Dazu begrüßte Moderator Hermann Toll eine Reihe von Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und der Welt der Musik.

Imposant wurde das Konzert zum Bauernsonntag von der Bürgerkapelle Tramin eröffnet. Schon nach dem ersten Ton war den zahlreichen Zuhörern in der Raiffeisen-Sporthalle bewusst, dass dies ein Konzert der Extraklasse würde. Die Bürgerkapelle Tramin, unter der Leitung ihres Kapellmeisters Norbert Rabanser, ließ es gleich mit dem Marsch „Alpenwelt“ von Anton Ulbrich krachen und bewies einmal mehr, wie knackig, leicht und flott sie Märsche interpretieren kann. Die Leichtigkeit und doch auch anspruchsvolle Seite des Marsches konnte nicht nur bei den Musikantinnen und Musikanten, sondern auch beim Kapellmeister Norbert Rabanser festgestellt werden, die zugleich auf das Publikum übertragen wurden. Weiter ging es mit dem rhythmisch zwar monotonem, aber dennoch sehr emotionalem und berauschendem Stück „Conquest of Paradise“ von Vangelis aus dem Film „1492 Christopher Columbus“ weiter. Gleich darauf folgte eine weitere Filmmelodie vom Komponisten Vangelis: „Chariots of Fire“ aus dem gleichnamigen Film.

Im Anschluss daran folge wiederum ein Marsch. Mit dem „Patronatsmarsch“ von Maximilian Obermüller zeigte die Kapelle wieder einmal mehr ihre Präzision und Einigkeit. Die Begeisterungsrufe aus dem Publikum, die auch nach diesem vierten Werk zu hören waren, waren daher sehr zutreffend.

Das Stück „Momente“ von Mathias Rauch ließ den Puls der Musiker und des Publikums wieder sinken und bescherte so manchem Zuhörer eine dicke Gänsehaut, die auch noch durch das Solo von Obmann Walter Thaler mit der Trompete und Alex Dissertori mit dem Bariton verstärkt wurde. Auch hier brillierte die Kapelle mit ihrer Einigkeit und sorgte dafür, dass dieses Stück zu einem romantischen Erlebnis wurde.

Der erste Teil des Konzertes wurde mit dem Walzer „Brennersee“ von Gottlieb Weissbacher beendet. Und wieder einmal wurde die technische Raffinesse der Musikantinnen und Musikanten bewiesen.

Nach einer kurzen Pause ging es flott weiter mit der stimmungsvollen Polka „Blasmusikzeit“ von Roland Kohler. Daraufhin folgte ein kompletter Stimmungswechsel. Mit einem weiteren Stück von Vangelis, „Alexander“ aus dem gleichnamigen Film, sorgte die Bürgerkapelle Tramin wieder für Gänsehaut und Hochspannung. Mit seinen epischen Klängen sorgte das Stück für ein Gefühl des Sieges und der Eroberung.

Im Rahmen des Konzertes überreichten VSM-Bezirksobmann Stefan Sinn, zusammen mit Obmann Walter Thaler, Lukas Hanspeter (Tuba) eine Urkunde für seine 10-jährige Mitgliedschaft in der Bürgerkapelle Tramin.  Eva Kaneppele (Klarinette) und Thomas Scarizuola (Horn) erhielten für ihre 15-jährige Mitgliedschaft eine Urkunde und das Verbandsehrenzeichen in Bronze. Eine besondere Ehrung bekam Anita Bologna (Querflöte) für ihre 40-jährige Mitgliedschaft als erste Frau in der Kapelle eine Urkunde und das Verbandsehrenzeichen in Gold und ist nun auch Ehrenmitglied der Bürgerkapelle Tramin.

Nun aber wieder zur Musik. Die epische Stimmung, verursacht sowohl vom vorherigen Stück  als auch von den Ehrungen, wurde dann durchbrochen vom „Fliegermarsch“ von Hermann Dostal. Auch hier konnten die Musikantinnen und Musikanten ihr Können unter Beweis stellen und zeigten, wie viel Freude sie an schwungvollen Märschen haben. Besonders durch seine Leichtigkeit und den Schwung, den der Marsch in sich hatte, sorgte er für gute Stimmung im Publikum.

Schwungvoll ging es auch weiter mit der „80er KULT(tour)“, ein Medley arrangiert von Thiemo Kraas. Aufgebaut aus fünf Stücken sorgte das Medley für ein Feuerwerk der Emotionen: der rockige Einstieg mit dem Lied ‚Skandal im Sperrbezirk‘ sorgte schon für Stimmung und Bewegung im Publikum. Das darauffolgende Lied ‚Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein‘ sorgte für eine kleine Verschnaufpause und ließ das Herz Verliebter höher schlagen. ‚1000 und eine Nacht‘ brachte den Groove wieder zurück, der im Lied ‚Sternenhimmel‘ explodierte. Keiner konnte es unterlassen mitzusingen und es sorgte für gute Laune und Tanzfieber. Abgeschlossen wurde das Medley mit dem grandiosen Stück ‚Rock me Amadeus‘. Die stimmig und harmonisch vorgetragenen Melodien sowie die einwandfreien, zahlreichen Rhythmuswechsel sind ein ausgezeichnetes Zeugnis der Harmonie zwischen Musikanten und Kapellmeister. Überhaupt kann man der Kapelle zu einem Kapellmeister wie Norbert Rabanser nur gratulieren. Rabanser, der sichtlich mit der Kapelle mitfiebert und jeden Einsatz präzise anzeigt, führt die Kapelle auf ein immer höheres Niveau. Er versteht es nämlich als Kapellmeister der Bürgerkapelle Tramin immer wieder aufs Neue, diese zu fordern und das Publikum zu überraschen.

Mit dem letzten Stück des Konzertes „Cry oft the Celts“ von Ronan Hardiman, das zweigeteilt war, zeigte die knapp 60-köpfige Bürgerkapelle Tramin, dass ihr auch irische Melodien liegen.
Der erste Teil, ‚Nightmare‘, sorgte für eine düstere Stimmung, die sich gegen Ende des Stückes aufhellte und mit dem zweiten Teil, ‚Victory‘, wurde ein siegreiches Ende des Konzertes angestimmt und es sorgte für ein Gefühl der Erleichterung und Freude. Überhaupt liegen der Kapelle sämtliche Musikrichtungen, egal welches Stück des breitgefächerten Programmes dieses Konzertes man sich aussucht. Es wurde ein jedes auf den Punkt genau, harmonisch und mit dem richtigen Ausdruck vorgetragen. Der erste und der letzte Ton dieses Konzertes wurden mit derselben Präzision und derselben Intensität gespielt, sodass es schwer fällt zu glauben, dass dazwischen rund zwei Stunden Musik auf höchstem und anspruchsvollstem Niveau gespielt wurden. Denn auch die Zugaben – bei welchen sich die Musikantinnen und Musikanten mit Spielfreude und Spiellaune beim Publikum für dessen spürbares Wohlwollen bedankten – waren richtige Knaller, die das Publikum förmlich vom Stuhl rissen.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser harmonische, sehr stimmige Klangkörper in der heutigen Besetzung und mit Norbert Rabanser als Kapellmeister noch lange bestehen bleibt und uns allen noch viele schöne unvergessliche Momente, so wie heuer, bescheren wird.