Konzert zum Bauernsonntag – eine Darbietung, die es in sich hatte

Konzert der Extraklasse

Das Programm des Konzertes zum Bauernsonntag der Bürgerkapelle Tramin machte neugierig und versprach einen spannenden und abwechslungsreichen Blasmusikabend. Dies in Kombination mit sehr guten Leistungen der Musikantinnen und Musikanten, sowie den Einlagen der Solisten führte zum großen Erfolg des diesjährigen Bauernsonntagskonzertes, welches am Sonntag, 19. Februar um 18 Uhr in der Raiffeisen-Sporthalle von Tramin stattfand. Dazu begrüßte Moderator Hermann Toll eine Reihe von Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und der Welt der Musik.

Spätestens nach dem ersten Takt des Konzertes war den Zuhörern, welche sehr zahlreich in die Raiffeisen-Sporthalle gekommen waren, klar, dass sie sich auf ein Konzert der Extraklasse freuen konnten. Die Bürgerkapelle Tramin unter der Leitung ihres Kapellmeisters Norbert Rabanser zündete gleich mit dem von ihm selbst geschriebenen „Urban-Marsch“ ein erstes Feuerwerk und bewies einmal mehr, wie knackig sie Märsche und Polkas interpretieren kann. Die Energie, die von diesem imposanten und sehr anspruchsvollen Marsch ausging, konnte besonders bei Kapellmeister Norbert Rabanser festgestellt werden, dessen Körpersprache sicherlich viel zu dieser Energie beigetragen hat und nicht nur auf die Musikantinnen und Musikanten, sondern auch auf das Publikum übergriff. Das Feuerwerk ging mit einem Klassiker – dem Soundtrack zum Film „Vom Winde verweht“ von Max Steiner weiter. Dieses Stück wurde von den Musikantinnen und Musikanten der Kapelle hervorragend nachgeahmt – abwechslungsreich, ausdrucksvoll – einfach originell. Der Zuhörer sah den Film förmlich vor seinen Augen ablaufen.

Im Anschluss daran vollzog die Kapelle einen kompletten Stilwechsel mit dem „Triumphmarsch“ aus Aida von Giuseppe Verdi. Nach einer imposanten Einleitung durch das hohe Blech setzten auch die übrigen Instrumente ein und verliehen so dem Marsch wahrhaftig eine Ausstrahlung des Triumphes. Die Begeisterungsausrufe aus dem Publikum, die auch nach diesem dritten Werk zu hören waren, waren zutreffend, da die Kapelle einmal mehr ihre Präzision und Einigkeit bewies.

Das Volkslied „Grüße aus der Heimat“ von Anton G. Weis ließ den Puls der Musiker und des Publikums wieder sinken und bescherte so manchem Zuhörer eine dicke Gänsehaut, die auch noch durch den Gesang von Tenorhornist Elmar Rellich verstärkt wurde. Auch hier brillierte die Kapelle mit ihrer Genauigkeit und sorgte dafür, dass dieses Volkslied zum Erlebnis und zum Ohrwurm wurde.

Das Konzert forderte aber nicht nur die älteren Musikantinnen und Musikanten, sondern auch die Sprösslinge. Für sie war der Abend besonders aufregend, da es ihr erstes Jahreshauptkonzert war und sie somit offiziell ein Mitglied der Bürgerkapelle Tramin wurden. Aufgenommen worden sind 4 Jungmusikanten: Caroline Maffei (Klarinette), Hanna Stürz (Klarinette), Josef Matzneller (Schlagzeug) und Maximilian Paizoni (Schlagzeug). Somit ist auch für Nachwuchs bestens gesorgt.

Weiter ging es mit der Polka „Mein bester Freund“, wo wiederrum Elmar Rellich mit seiner Stimme glänzte und es sich auch Kapellmeister Norbert Rabanser nicht nehmen ließ, mitzusingen. Eine unglaubliche Stimmung wurde unter den Zuhörern verbreitet und es wurde ordentlich mitgeklatscht.

Darauf folgte die Titelmelodie zu einem der vielen James-Bond-Filme – „Live and Let Die“ von Paul McCartney. Auch hier konnte die Bürgerkapelle Tramin in den vielen Rhythmuswechseln ihr Rhythmusgefühl unter Beweis stellen. Der erste Teil des Konzertes endete mit dem Marsch „Subaltern – Unsere Mannschaft“ von Viktor M. Kostelecky. Dieser sorgte besonders durch seine Leichtigkeit und den Schwung, den er in sich hatte, für gute Stimmung.

Mit dem Konzertwalzer von Julius Fucik – „Unvergessliche Stunden“ – wurde der 2. Teil nach einer kurzen Pause eröffnet. Dieser Walzer forderte besonders die Holzbläser und bewies einmal mehr die technische Raffinesse der Musikantinnen und Musikanten. Mit dem letzten von insgesamt drei Märschen, und zwar dem Veteranen-Marsch, konnten die Musikantinnen und Musikanten das Publikum einmal mehr begeistern und das wunderbare Zusammenspiel von Blech und Holz unter Beweis stellen.

Im von Ray Parker jr., Kenny Loggins und Harold Faltermeyer arrangierten Werk „Film Themen 1984“ versteckten sich 3 bekannte Melodien aus der US-amerikanischen Filmproduktion aus dem Jahr 1984. Die stimmig und harmonisch vorgetragenen Titelmelodien, sowie die einwandfreien, zahlreichen Rhythmuswechsel, sind ein ausgezeichnetes Zeugnis der Harmonie zwischen Musikanten und Kapellmeister. Überhaupt kann man der Kapelle zu einem Kapellmeister wie Norbert Rabanser nur gratulieren. Rabanser, der sichtlich mit der Kapelle mitfiebert und jeden Einsatz präzise anzeigt, führt die Musikantinnen und Musikanten auf ein immer höheres Niveau. Denn die Leistung, die die Kapelle beim heurigen Konzert zum Bauernsonntag bot, war Musik der Extraklasse.

Zudem standen an diesem musikalischen Abendgleich zwei Ehrungen an. Zum einen erhielt Katherina Rinner (Querflöte) eine Urkunde für ihre 10-jährige Mitgliedschaft in der Bürgerkapelle Tramin. Zum anderen wurde Sprecher Hermann Toll eine Dankesurkunde für seine 30-jährige Moderation der Bauernsonntagskonzerte überreicht. Der sichtlich gerührte Moderator freute sich sehr über diese Auszeichnung und versicherte, auch die nächsten Jahre noch weiterhin mit viel Freude die Konzerte der Bürgerkapelle Tramin anzusagen.

Doch wieder zurück zur Musik. Im Anschluss an die Filmmelodien von 1984 folgte ein Stück, das besonders das Trompetenregister forderte: „Turbo Trompeten“ von Karl-Heinz Promitzer. Von den Trompetern wurde exakte Genauigkeit und ein rhythmisches Miteinanderspielen abverlangt, das sie erstklassig präsentierten. Durch die feinen Begleitungen des Holzregisters, wurde dieses Stück zu einem Ohrenschmaus. Mit einem Wort – Super!

Anschließend verursachten die beiden Baritonspieler Alex Dissertori und Daniel Dalprà, welche ihr Solo in „The Lady Caliph“ von Ennio Morricone, so gefühlvoll und klanglich perfekt interpretierten, beim Publikum eine Gänsehautstimmung. Überhaupt war in diesem Stück das Miteinander von Solisten und Kapelle sehr harmonisch.

Daurauf folgte ein Stück, in dem das Klarinettenregister ganz im Mittelpunkt stand, und durch ihren Klang das Stück zu etwas Besonderem machten. Es handelte sich hierbei um das Liebeslied „Bèsame Mucho“ von Consuelo Velàzquez. Auch bei diesem Stück zeigte die Bürgerkpelle Tramin, dass sie nicht nur Märsche und Polkas spielen kann, sondern auch gefühlvolle Balladen.

Mit dem letzten Stück des Konzertes „Mission Impossible“ von Lalo Schifrin, zeigte die knapp 60-köpfige Bürgerkapelle Tramin, dass ihr auch moderne Melodien liegen. Überhaupt kann die Kapelle alles spielen, egal welches Musikstück des breitgefächerten Programmes dieses Konzertes man sich aussucht. Es wurde ein jedes auf den Punkt genau, harmonisch und mit dem richtigen Ausdruck vorgetragen. Der erste und der letzte Ton dieses Konzertes wurden mit derselben Präzision, derselben Intensität gespielt, dass es schwer fällt zu glauben, dass dazwischen rund zwei Stunden Musik auf höchstem und anspruchsvollstem Niveau, gespielt wurden. Denn auch die Zugaben – bei welchen sich die Musikantinnen und Musikanten mit Spielfreude und Spiellaune beim Publikum für dessen spürbares Wohlwollen bedankten – waren richtige Knaller, die das Publikum förmlich vom Stuhl rissen.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser harmonische, sehr stimmige Klangkörper in der heutigen Besetzung und mit Norbert Rabanser als Kapellmeister noch länger bestehen bleibt und uns allen noch viele schöne, unvergessliche Momente wie heuer bescheren wird.

Abschließend möchte sich die Bürgerkapelle Tramin noch recht herzlich bei der Raiffeisenkasse Überetsch, besonders  beim Vorstandsmitglied Harald Weis und beim Filialleiter der Zweigstelle Tramin,  Andreas Frötscher, für die großzügige Spende bedanken, welche sie für den Ankauf von 5 neuen Klarinetten zur Verfügung gestellt hat. Auf diese Weise leistet die Raiffeisenkasse Überetsch einen wertvollen Beitrag zur Förderung des kulturellen Lebens in Tramin.